Insa Winkler
ART IS LIFE
IS NATURE
Social Land and Eco Art
Mit Texten von Insa Winkler, Anne-Marie Melster, Cordula Hamann und Jürgen Weichardt
Deutsch + Englisch
28,00 EUR
Insa Winkler
ART IS LIFE IS NATURE
Reflections on Social Land Art and Eco Art
Mit Texten von Insa Winkler, Anne-Marie Melster, Cordula Hamann und Jürgen Weichardt
Deutsch + Englisch
28,00 EUR
Künstlerbuch, 2024
Softcover mit Klappen und Fadenheftung
Format 270 x 220 mm
144 Seiten
ISBN 978-3-96703-126-3
Der Weg zur Kunst führt in diesem Fall über die Sprache. Denn Insa Winkler nutzt für ihren jüngst erschienenen Katalog „Art is life is nature“ eine rhetorische Figur, die mit ihrem mäandernden Duktus den Übergang zwischen Kunst und Natur unterstreicht. Und diesen zugleich zum Programm erhebt.
Ob diese Figur nun eher in den Bereich „Analogie“ oder „Parallelismus“ zu verorten ist, mag an dieser Stelle weniger von Bedeutung sein. Vielmehr steht das beeindruckende Werk im Vordergrund, das es hervorgebracht hat. Beeinflusst durch die intensive Beschäftigung mit Ovids Metamorphosen wie den Schriften von Albertus Magnus und Goethes, tut sich hier ein ganz eigener Kosmos zwischen Land Art und Eco Art auf, der zwischen Naturphilosophie und zeitgenössischer Kunst oszilliert.
Von der Serie „Vegetabilibus“ über das ikonische Pflanzenalphabet bis hin zu lebenden Pflanzeninstallationen – Winklers Œuvre ist geprägt von einer Reflexion über die Grundlagen des Lebens und den Einfluss menschlicher Gestaltung auf die Umwelt.
“Vegetabilibus” verkörpert Winklers Auseinandersetzung mit der Idee der Verwurzelung. Die Skulpturen scheinen in der Erde verankert, als würden sie direkt aus ihr Nahrung und Energie beziehen. Inspiriert von Albertus Magnus’ Überlegung, dass „die Wurzel der Mund der Pflanze“ ist, verweigert Winkler eine Präsentation auf Sockeln und verleiht ihren Werken stattdessen eine organische Erdverbundenheit. Diese Entscheidung ist emblematisch für ihre künstlerische Philosophie: Kunst soll in die Umgebung integriert sein, eine Symbiose mit ihr eingehen und aus ihr herauswachsen.
Ein exemplarisches Werk dieser Phase ist die Skulptur Ni née ni morte („Weder geboren noch gestorben“). Die geschwungene Form aus türkisfarbenem Stahl und Eisen zeigt eine Balance zwischen Schutz und Offenheit, Spannung und Bewegung. Sie birgt das Potenzial einer noch unbestimmten Entwicklung – wie ein Samenkorn, aus dem etwas Neues entstehen könnte. Hier zeigt sich Winklers Fähigkeit, mit minimalistischen Formen die fundamentale Dynamik des Lebens und Werdens einzufangen.
Das Pflanzenalphabet, 1995 erstmals entwickelt, zeigt Winklers spielerische und zugleich tiefgründige Auseinandersetzung mit der Symbolik des Pflanzenwachstums. Die zwölf Skulpturen repräsentieren nicht nur den Rhythmus des Jahreskreislaufs, sondern auch die Analogien zwischen menschlicher und pflanzlicher Existenz. Diese ungewöhnliche Zeichensprache fordert die Betrachtenden auf, ihre Bedeutung zu entschlüsseln. Dreht man die Formen, erscheinen aus pflanzlichen Wurzeln und Ästen figürliche Gestalten mit Gliedmaßen und Köpfen. Winkler visualisiert damit die Symmetrie und Dualität des ober- und unterirdischen Wachstums, das allen Lebensformen eigen ist.
Besonders bemerkenswert ist die Vielfalt der Variationen, die aus dem ursprünglichen Pflanzenalphabet hervorgingen. Winkler entwickelte daraus sowohl monumentale Steinskulpturen als auch serielle Arbeiten, die wie ein Fries nebeneinander arrangiert sind. Jedes Stück trägt Spuren handwerklicher Bearbeitung, wodurch der kreative Prozess Teil des Kunstwerks bleibt. Diese Werke, die gleichermaßen dauerhaft wie wandelbar wirken, verbinden die Idee des unendlichen Lebens mit der stillen Veränderlichkeit der Natur.
Insa Winklers künstlerisches Schaffen offenbart eine bemerkenswerte Balance zwischen Form, Material und Konzept, das hier erstmals in seiner Fülle zu entdecken ist. Auch dank der erhellenden Begleittexte von Anne-Marie Melster, Cordula Hamann und Jürgen Weichardt.
All dies zeugt von einer beeindruckender Artenvielfalt, ganz so wie ihr Sujet.
Der Weg zur Kunst führt in diesem Fall über die Sprache. Denn Insa Winkler nutzt für ihren jüngst erschienenen Katalog „Art is life is nature“ eine rhetorische Figur, die mit ihrem mäandernden Duktus den Übergang zwischen Kunst und Natur unterstreicht. Und diesen zugleich zu ihrem Programm erhebt.
Von der Serie „Vegetabilibus“ über das ikonische Pflanzenalphabet bis hin zu lebenden Pflanzeninstallationen – Winklers Œuvre ist geprägt von einer Reflexion über die Grundlagen des Lebens und den Einfluss menschlicher Gestaltung darauf. In Ihrem Schaffen offenbart sich eine bemerkenswerte Balance zwischen Form, Material und Konzept, die hier erstmals in seiner ganzen Fülle zu entdecken ist.
Auch dank der erhellenden Begleittexte von Anne-Marie Melster, Cordula Hamann und Jürgen Weichardt.
Ausführlicheres dazu in der Desktop-Version.
Insa Winkler – Art is life is nature
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