Meike Lothmann
HEIMATgeSCHICHTEN
Objekte und Installationen.
Der Katalog erscheint in der Reihe „Regionale Positionen“ anlässlich der Ausstellung im Kunstverein Schieder-Schwalenberg vom 22.10.2023 – 7.1.2024.
Mit einem Essay von Brigitte Labs-Ehlert
15,00 EUR
Meike Lothmann
HEIMATge
SCHICHTEN
Skultpturen und Installationen.
Der Katalog erscheint in der Reihe „Regionale Positionen“ des Kunstvereins Schieder-Schwalenberg
15,00 EUR
Ausstellungskatalog des Kunstverein Schieder-Schwalenberg, 2023
Mit einem Essay
von Brigitte Labs-Ehlert
Softcover mit Fadenheftung
Format 170 x 240 mm
Gestaltung:
Alex Hilbert
44 Seiten
ISBN 978-3-96703-099-0
Meike Lothmann begibt sich in HEIMATgeSCHICHTEN auf eine vielschichtige Spurensuche durch das Land der Erinnerung.
In ihren bodenständigen Installationen, den fließenden oder schwebenden Objekten legt die junge Künstlerin Stück für Stück den Ort frei, von dem Ernst Bloch sagt, dass er derjenige sei, der „allen in die Kindheit scheint, und worin (doch) noch niemand war: Heimat.“
„Die Dinge verlangen nach einer, …
Es geht Lothmann also um jenen vertrauten Ort, an dem die Gegenwart das Erinnerte hervorbringt, und das seltsamerweise umso mehr, je weiter man sich von ihm entfernt glaubt.
Meike Lothmann eröffnet den Katalog dazu mit einer Archiv-Box, die an ein Puppentheater erinnert. Eine wunderbar spielerische Idee, mit der sie eine perfekte Bühne für ihre Rahmenerzählung von Ver- und Entwurzelung schafft. Denn Keyenberg, ihr alter Heimatort, existiert nur noch in der Erinnerung. Heute ist es eine Geisterstadt an der Abbruchkante von Garzweiler II. Leerstehende Häuser, randvoll mit verblassenden Geschichten – ein perfektes Setting, um der eigentümlichen Ambivalenz des Heimatbegriffs auf die Spur zu kommen.
Die Künstlerin hat dazu zahlreiche Relikte in Archiv-Boxen arrangiert. Schicht für Schicht wird ein Stück freigelegt, von dem, was dieses Heimatgefühl ausmacht. Hier Stellvertretendes aus der Kindheit, dort Fundstücke des Protest gegen die Umsiedelung, und da der verlassene Briefkasten mit nie gelesener Post. Allesamt sorgsam aufgehoben und archiviert. Ein Puzzle mit Memory-Effekt, klug ausbalanciert zwischen Geborgenheit und Entfremdung.
… Erzählung und Geschichten …“
Meike Lothmann wirft damit nicht nur die Frage über den Umgang mit persönlicher Ver- oder Entwurzelung auf, sondern auch um die, warum sich nur die wenigsten im globalen Dorf so recht zu Hause fühlen.
Das Prinzip der Schichtung wendet Meike Lothmann gleich ein weiteres Mal an. Diesmal auf die idyllische Künstlerkolonie Schwalenberg, wo sie jetzt lebt. Nur nutzt die Stoff- und Objekt-Künstlerin es diesmal nicht zur Rekonstruktion eines erinnerten Bildes. Sondern um die Bedeutungsebenen der einzelnen Schichten zu ergründen. Dazu untersucht die Künstlerin die Zusammensetzung einer ortsüblichen Tracht auf ihre einzelnen Bestandteile, ihre Funktion und Symbolik.
Auch für eine weitere Arbeit, eine Video-Projektion, die in Zusammenarbeit mit Daniel Gugitsch entstand, greift Lothmann wieder einen historischen Faden auf. Diesmal einen der mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte verbunden ist. Sie verwebt dazu auf eindrucksvolle Weise Bilder und Textfragmente von Willy Drüke, der über die Verwüstung des Hauses der jüdischen Familie Bachrach im Zuge der Reichspogromnacht berichtet.
Dem traditionellen Heimatbegriff, so verlockend er auch sein mag, ist nicht über den Weg zu trauen. Aber ohne ihn geht es offenbar auch nicht. Ein Paradox, das wir aushalten müssen. Auch das gehört zu der spannenden Erkenntnis von Meike Lothmanns „HEIMATgeSCHICHTEN“. Denn die fortwährende Auseinandersetzung mit den Narrativen lohnt sich, wie man sieht.
Meike Lothmann wuchs am Niederrhein auf und absolvierte ihr Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Maastricht in den Niederlanden. Danach lebte sie mehrere Jahre in Berlin und Essen als freischaffende Künstlerin, bevor sie in die Künstlerkolonie Schwalenberg zog.
Meike Lothmann begibt sich in HEIMATgeSCHICHTEN auf eine vielschichtige Spurensuche durch das Land der Erinnerung.
In ihren bodenständigen Skulpturen, den fließenden oder schwebenden Objekten legt die junge Künstlerin Stück für Stück den Ort frei, von dem Ernst Bloch sagt, dass er derjenige sei, der „allen in die Kindheit scheint, und worin (doch) noch niemand war: Heimat.“
Lothmanns Arbeiten erscheinen wie eine Art Puzzle mit Memory-Effekt, klug ausbalanciert zwischen Geborgenheit und Entfremdung. Eine Auseinandersetzung mit den Heimat-Narrativen, die sich lohnt.
Meike Lothmann wuchs am Niederrhein auf und absolvierte ihr Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Maastricht in den Niederlanden. Danach lebte sie mehrere Jahre in Berlin und Essen als freischaffende Künstlerin, bevor sie in die Künstlerkolonie Schwalenberg zog.
Ausführlicheres dazu in der Desktop-Version.
Meike Lothmann – HEIMATgeSCHICHTEN
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