Lilian Kroth
Alignments
Drawing as a way of Thinking –
A response to the work of Michel Serres
25,00 EUR
Lilian Kroth
ALIGNMENTS
Drawings as a way of Thinking –
A response to the work of Michel Serres
25,00 EUR
Artist’s Book, 2025
Softcover
175 x 250 mm
Text and Drawings
Lilian Kroth
Layout Text
Marie Artaker
Layout Images
Sarah Mutschler
116 pages
ISBN 978-3-96703-124-9
In Alignments, Lilian Kroth explores drawing as a way of thinking by tracing the figures of thought and thoughtscapes of French philosopher of science Michel Serres.
In a fluidity between abstraction and figuration, Kroth’s drawings and texts unfold alongside Serres’ work, investigating where a line can go and what it can do – relate, interact, interfere, synthesise, become parallel, cut off, overlap, burn, evanesce or deliquesce.
Working with Serres through his engagement with the history and philosophy of science, literary studies, and art history, the book forges a passage between different forms of knowledges and sensitivities towards lines, delineation, and alignments.
(see also
German version on Desktop)
In Alignments, Lilian Kroth explores drawing as a way of thinking by tracing the figures of thought and thoughtscapes of French philosopher of science Michel Serres.
In a fluidity between abstraction and figuration, Kroth’s drawings and texts unfold alongside Serres’ work, investigating where a line can go and what it can do – relate, interact, interfere, synthesise, become parallel, cut off, overlap, burn, evanesce or deliquesce.
Working with Serres through his engagement with the history and philosophy of science, literary studies, and art history, the book forges a passage between different forms of knowledges and sensitivities towards lines, delineation, and alignments.
Lilian Kroth – Alignments
Drawing as a way of Thinking – A response to the work of Michel Serres
Mehr über Lilian Kroth
Lilian Kroths Alignments ist eine Erkundung von Zeichnung als Denkprozess. Inspiriert von Michel Serres’ Wissenschaftsphilosophie entwickelt sie eine visuelle und textliche Reflexion über Linien als epistemische Akteure. Dabei verknüpft Kroth Serres’ Denkfiguren mit einer Ästhetik, die zwischen Abstraktion und Figuration oszilliert.
Der Bezug zu Serres’ Le Parasite macht Kroths Auseinandersetzung gleich doppelt interessant. Denn Serres beschreibt das Parasitische als grundlegende Struktur von Kommunikation – als Störung, die gleichzeitig Bedingung für neue Ordnungen ist. Auch Kroths Linien „stören“ und „interferieren“: Sie treten in Beziehung, überlagern, schneiden ab oder verflüchtigen sich. Die Linie wird zum Parasiten, der bestehende Strukturen nicht zerstört, sondern transformiert. Zeichnung ist hier nicht bloße Repräsentation, sondern ein aktiver, oft unvorhersehbarer Prozess des Sinntransfers.
In diesem Kontext stellt sich auch die Frage nach der Grenze: „Is this limit given or made?“ – Ist die Linie eine natürliche Gegebenheit oder ein gemachtes Konstrukt? Kroths Werk beantwortet diese Frage nicht direkt, sondern hält sie in der Schwebe. Linien markieren, trennen und verbinden – doch ihre „Gegebenheit“ wird durch den Akt des Zeichnens ständig hinterfragt. Grenzen erscheinen als fragile, fluide Gebilde: gemacht, aber durch ihre Wiederholung als gegeben empfunden.
Alignments fungiert so als Schnittstelle zwischen Philosophie, Kunst und Wissenschaft. Wie der Parasit bei Serres unterwandern Kroths Linien klare Zuordnungen, eröffnen neue Lesarten bzw. Raum für Vieldeutigkeit. Die Linie als Denkbewegung – stets in Beziehung, stets im Werden.
Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Wissenschaftstheorie ließe sich nicht besser veranschaulichen.
Alex Hilbert