Gesa Reuter
SCHATTENLAND
Faksimile eines Skizzenbuchs mit Texten und Aquarellen der Künstlerin. Erschienen zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein Schieder-Schwalenberg vom 28.9.2025 – 4.1.2026.
15,00 EUR
Gesa Reuter
SCHATTENLAND
Faksimile eines Skizzenbuchs mit Texten und Aquarellen der Künstlerin. Erschienen zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein Schieder-Schwalenberg vom 28.9.2025 – 4.1.2026.
15,00 EUR
Faksimile eines Skizzenbuchs,
2025
Hardcover mit Fadenheftung
Format 148 x 210 mm
Gestaltung:
Alexander Hilbert
40 Seiten
ISBN 978-3-96703-159-1
Landschaftsmalerei ist eine Art doppelter Rückzugsort. Und das vielleicht gleich von Beginn an. Denn so wie die Hinwendung zur Natur als Zeichen einer bewussten Entschleunigung gelesen werden kann, so ist es immer auch ein Sich-selbst-Hinauskomplimentieren aus der jeweils aktuellen Kunstdebatte, zum Zweck, die eigenen Wurzeln zu ergründen.
Gesa Reuters Schattenland ist ein interessantes Beispiel dafür. Das Buch entstand während eines Stipendienaufenthalts im Künstlerhaus Schwalenberg im Winter 2022/23. Im Mittelpunkt die lippische Winterlandschaft, die in ihrer kargen Schönheit und Abgründigkeit zum Spiegel seelischer Prozesse wird. Der Begriff „Wintering“ – Rückzug, Einkehr, Transformation – prägt den Zugang und verbindet Naturwahrnehmung mit psychologischen Reflexionen.
Reuter bezieht sich auf C.G. Jungs Konzept des Schattens: verdrängte und unbewusste Anteile, die im Bild von Nebel, Schnee, kahlen Baumstrukturen und sterbenden Wäldern sichtbar werden. Ihre Arbeiten zeigen die Landschaft nicht als idyllische Topografie, sondern als Resonanzraum zwischen Bewusstsein und Unbewusstem.
Damit knüpft das Buch an die lange Tradition des Landschaftsbildes an und setzt einen bewussten Kontrapunkt zur idyllischen Naturauffassung, die seit der Antike und in der Kunstgeschichte bis ins 20. Jahrhundert prägend war. Zugleich steht Schattenland in der Linie der Schwalenberger Künstlerkolonie, die die Landschaft Lippe schon früh als künstlerisches Motiv entdeckte. Doch während die Großstädter sich vielfach dem (sommerlichen) Idyll widmeten, richtet Reuter den Blick auf die Melancholie des Winters und die Fragilität von Landschaft im Anthropozän.
Gestalterisch ist Schattenland als Faksimile persönlicher Notizbücher angelegt. Zeichnungen und Texte stehen sich gegenüber, ergänzen und befragen einander. Dadurch entsteht ein Dialog zwischen Bild und Wort, der die Auseinandersetzung mit Landschaft vertieft und das Künstlerbuch zu einem spannenden Zeugnis zeitgenössischer Landschafts- und Selbstbefragung macht – eigen und abseits der Idylle, die das konventionelle Landschaftsbild mit sich bringt.
Gesa Reuters Künstlerbuch Schattenland entstand während eines Stipendienaufenthalts im Künstlerhaus Schwalenberg im Winter 2022/23. Es verbindet die Erfahrung der lippischen Winterlandschaft mit psychologischen Reflexionen zu Rückzug, Transformation und C.G. Jungs Schattenbegriff. Zeichnungen und Texte fassen Landschaft nicht als idyllische Topografie, sondern als seelischen Resonanzraum. In Anlehnung an die Tradition der Schwalenberger Künstlerkolonie aktualisiert Reuter das Landschaftsmotiv im Kontext des Anthropozäns.
Ausführlicheres dazu in der Desktop-Version.
Gesa Reuter SCHATTENLAND
Eine Auseinandersetzung mit C.G. Jung und der lippischen Landschaft.
Gesa Reuter SCHATTENLAND
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