Beschreibung
Mit seiner Serie „Nachbilder – After Images“ taucht der Filmemacher, Fotograf und Kameramann Thomas Kutschker in die Tiefen der visuellen Wahrnehmung ein und stellt Fragen zur Natur des Bildes.
Ähnlich wie bereits in „Blickwinkel/Points of View“ – durchbricht er auch diesmal wieder die klassische Erwartungshaltung und hinterfragt die traditionellen Vorstellungen des Sehens und Erkennens. Während Kutschker die Erwartungen an ikonische Orte in „Blickwinkel/Points of View“ herausfordert, geht die Serie „Nachbilder – After Images“ noch einen Schritt weiter.
Die Aufnahmen von realen Objekten konfrontieren den Betrachter nicht nur mit unerwarteten Blickwinkeln, sondern mit einer Auslöschung der Bildinhalte. Denn die hier verwendete Technik der Doppelbelichtung des eigenen Negativs führt zu schemenhaften Bildfragmenten, die sich nur minimal vom Durchschnittsgrau abheben.
In Anlehnung an Kutschkers Spiel mit der Erwartungshaltung, fordert er mit der neuen Serie „Nachbilder – After Images“ dazu auf, das Bild nicht nur durch den Titel zu interpretieren, sondern auch mit dem eigenen Bildervorrat intuitiv zu vervollständigen.
Der Künstler bringt so die Betrachter dazu, das betrachtete Bild mit dem eigenen Bildervorrat des bisher Gesehenen zu rekonstruieren. Und regt so dazu an, sich mit dem eigenen visuellen Archiv auseinanderzusetzen.
Kutschkers Bilder sind mehr als nur visuelle Experimente. Sie werfen grundlegende Fragen zur Natur der Wahrnehmung auf: Was sieht man wirklich, wenn die Bildinhalte so gut wie ausgelöscht sind? Wie gehen wir mit einem Bild um, wenn der Titel nicht ausreicht, um es zu verstehen?
„Nachbilder – After Images“ stellt unsere Bildbetrachtung als „Memory-Effekt“ dar. Und fordert dazu auf, die Mechanismen der Wahrnehmung zu hinterfragen und bewusster mit Bildern umzugehen, vor allem dann, wenn wir bereits zu wissen glauben, wie sie aussehen
Hardcover
132 Seiten
21 x 21 cm
2024
978-3-96703-98-3